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HERZLICH WILLKOMMEN bei der Stadt Blaustein

Maßnahmen zum Hochwasserschutz

Nach den Hochwassergefahrenkarten (HWGK) beginnt die Blau im Bereich der Stadt Blaustein bereits ab einem 10-jährlichen Hochwasserereignis auszuufern (LUBW, 2015). Entsprechend ist im Falle eines Hochwassers mit weiträumigen Überflutungen im Stadtgebiet Blaustein zu rechnen, einhergehend mit entsprechenden Schäden.

Das Regierungspräsidium Tübingen will daher den Hochwasserschutz an der Blau verbessern. Da es sich bei der Blau um ein Gewässer I. Ordnung handelt, werden die Planungen im Auftrag des Regierungspräsidiums Tübingen mit Unterstützung der Stadt Blaustein ausgeführt.

An die Planung werden folgende Ziele gestellt:

• Schutz der Ortslage Blaustein vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis (HQ100)

• Die Wasserspiegellage in der Ortslage darf gegenüber den Berechnungen für ein HQ100 im Bezugszustand nicht wesentlich verändert werden, so dass keine nachteiligen Auswirkungen für Ober-, Unterlieger und andere Betroffene besteht.

Aufgabe war es außerdem, durch eine Kosten-Nutzen-Berechnung die Wirtschaftlichkeit der Hochwasserschutzmaßnahmen zu gewährleisten. Zudem war zu klären, ob die Schutzhöhe statt auf ein HQ100 auf ein HQ100+KF ausgelegt werden soll.

Als Grundlage für die Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen ließ die Stadt Blaustein deshalb eine Flussgebietsuntersuchung erstellen. Die Flussgebietsuntersuchung wurde im Mai 2015 vorgelegt (Herzog+Partner, 2015). Hier wurde in einem ersten Schritt die Aktivierung von Retentionsräumen im Oberlauf untersucht. Dabei wurden die Abflusswerte für das 100-jährliche Ereignis ermittelt. Nach Vorliegen der aktualisierten Hochwasserlängsschnitte konnte die Hochwassersituation unter Berücksichtigung dieser Daten überprüft und potenzielle Rückhalteräume im Tal untersucht werden. Abschließend war ein Hochwasserschutzkonzept für Blaustein zu erstellen und die vorgeschlagenen Maßnahmen zu priorisieren.

Auf das Flussgebietsmodell (FGM) aufbauend wurden in der Vorplanung mehrere Varianten der Hochwasserschutzmaßnahmen untersucht. Die Variantenentscheidung erfolgte mit einer Gegenüberstellung von Vor- und Nachteilen auf Grundlage mehrerer Kriterien.

Die beschriebenen Maßnahmen stellen einen umfassenden Hochwasserschutz vor einer Überflutung der Blau für die Stadt Blaustein dar. Die Planung wurde dem Gemeinderat der Stadt Blaustein am 09.07.2019 vorgestellt. Der Planfeststellungsbeschluss (Genehmigung) liegt mit Datum vom 21.12.2023 vor. Die Bauarbeiten starteten im November 2024 und werden im Frühjahr 2026 fertiggestellt.

Die resultierenden Vorzugsvarianten der Maßnahmen werden im Folgenden erläutert.

Die Maßnahme im südlichen Teil der Ottostraße umfasst die Errichtung eines Dammes, die Verlegung des bestehenden Grabens und die Einrichtung der Vorrichtung für einen Dammbalken, welcher im Falle eines Hochwassers als mobile Schutzmaßnahme verlegt wird. Für die Einhaltung des Freibords ist die angrenzende Bestandsmauer zu erhöhen.

Der Hochwasserschutz entlang des nördlichen Bereichs der Ottostraße wird über eine bestehende Mauer und einer daran anschließenden, zu errichtenden HWS-Mauer realisiert. Im Hochwasserfall sind zwei Tore mit mobilen Hochwasserschutzelementen zu sichern. Dabei ist der Hochwasser-schutz nicht direkt entlang des Gewässers verlegt, sondern etwa 15 m von dem rechten Ufer der Blau entfernt. Retentionsraum kann in diesem Bereich erhalten werden, indem eine Überflutung des davor liegenden Vorlandes toleriert wird.

Am ehemaligen Interglasgebäude sind mobilen Hochwasserschutzeinrichtungen auch z.T. im Gebäudeinneren vorzusehen. Zudem sollen nicht mehr benutzte Durchgänge dauerhaft verschlossen werden. Ein mobiles Hochwasserschutzsystem ab der südlichen Gebäudeecke entlang des Weges bis zur Grenze des Überflutungsbereichs verhindert eine Überflutung der dahinterliegenden Bereiche.

Zum Schutz der bestehenden Bebauung entlang der Blau ist in diesem Bereich ein etwa 80 m langer HWS-Damm vorgesehen. Um den Flussquerschnitt der Blau nicht durch die Dammböschungen einzuengen, ist auf der gegenüberliegenden Seite des Dammes das Ufer abzutragen. Der Damm verläuft von der Brücke über die Blau bis auf Höhe des Blauwegs entlang des Uferbereichs.

Unterstrom der Fußgängerbrücke Josefweg kommt es zu einer Überflutung der Lixwiesen. Diese werden als Retentionsraum erhalten. Die Hochwasserschutzlinie wird entlang des Parkplatzes und entlang der vorhandenen Bebauung bis zur Brücke über die Blau geführt.

Der HWS-Damm schließt an den Damm der Maßnahme Josefweg II an und verläuft über die Lixwiesen entlang der Ehrensteiner Straße bis zum Tennisplatz. Dort bindet er an das bestehende Gelände an den Tennisplätzen an.

Die Planung der Flutmulde ergab sich aus der Notwendigkeit, die hydraulische Abflusssituation vor dem Blauknie bei Hochwasser zu entschärfen. Die Bemessung der Flutmulde ist so ausgelegt, dass im Bereich der Lixwiesen bei HQ100 kein Wasserspiegelanstieg eintritt.

Im Bereich der Mähringer Straße wird der Hochwasserabfluss ab Station 07+698 nördlich des Sportplatzes über eine Flutmulde ausgeleitet und bei Fluss-km 07+236 wieder der Blau zugeführt. Insgesamt beträgt die Länge der Flutmulde 340 m und verläuft in einer Kurve über das freie Feld. Sie ist zwischen 12 m und 36 m breit. Um die Flutmulde möglichst spät zu beaufschlagen, wird der Einlaufbereich auf die maximale Breite von etwa 90 m zwischen den Sportplätzen und den Leitungsquerungen der Blau angelegt. Durch das höhere Geländeniveau im Bereich des Einlaufes wird die Flutmulde etwa ab einem 30-jährlichen Hochwasserereignis beaufschlagt. Die Sohlhöhe an der Einmündung in die Blau liegt auf 488,95 m+NN. Das Gefälle in der Mulde beträgt in etwa 1 % über die ersten 180 m und anschließend 0,2 % am Einlauf in die Blau. Die Böschungen der Flutmulde sind mit einer Neigung von 1:3 ausgebildet. Die Flutmulde ist im Mittel etwa 0,9 m und maximal ca. 1,40 m tief.

Der bisherigen Wirtschaftsweg wird durch die Flutmulde geführt und als Schotterrasen ausgebildet. Die Zufahrt mit schwerem Gerät wird entlang des Triebwerkkanals auf dem Radweg gewährleistet. Die Furt über die Flutmulde wird asphaltiert und in ihrer Neigung barrierefrei angelegt.

Zum Schutz der Ausuferungen im Hochwasserfall ist an der Hummelstraße eine Geländeerhöhung vorgesehen. Die Auffüllung verläuft von der Hummelstraße bzw. der Brücke etwa 30 m entlang der Blau. Die Auffüllung hat eine Höhe von etwa 0,2 m bis 0,26 m gegenüber dem dort anstehenden Geländeniveau.

Die Deiche der Bereiche Ottostraße Süd, Josefweg I und II, entlang der Ehrensteiner Straße und an der Hummelstraße werden mit dem Regelquerschnitt errichtet. Die Dämme entsprechen einem Ein-Zonen-Damm, bei dem der Damm-körper aus einem bindigen Material, welches mit 5 % Mischbindemittel aufbereitet ist, besteht. Das Schüttmaterial ist vor Austrocknung und Umwelteinflüssen durch eine 20 cm dicke Deckungsschicht aus Oberboden mit Magerrasen geschützt.